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Hass –wie eine Droge

Kassel – Hass ist nach den Worten des Soziologen Heinz Bude eine Droge, die das Selbstwertgefühl des Menschen steigert und die auch weitergegeben werden kann. Ein aktuelles Beispiel für einen solchen „Hassverteiler“ sei der neue US-Präsident Donald Trump, sagte Bude in Kassel. Trump wisse, wo die Verbitterung der Menschen sitze. Er zeige ihnen, wie sie sich über Eliten lustig machen und dies über elektronische Medien mitteilen könnten. In seinem Vortrag mit dem Titel „Populismus und der Drang zu Extremen“ warnte Bude allerdings davor, Hassmails in sozialen Netzwerken überzubewerten. So gebe es in Deutschland höchstens 100 000 Menschen, die solche Hassmails schrieben. Es sei falsch, jetzt in Deutschland einen „moralischen Bürgerkrieg“ auszurufen. „Wir müssen den Mut haben, uns gegenseitig zu sagen, was wir empfinden.“ So müsse man beispielsweise seine Angst vor den Folgen der Aufnahme zahlreicher Flüchtlingen aussprechen können, dürfe aber nicht nur Zustimmung erwarten. epd