Mit einem Senatsempfang hat Hamburg am Dienstagabend das 75-jährige Jubiläum des Hans-Bredow-Instituts (HBI) gefeiert. Seit seiner Gründung im Jahr 1950 habe es sich zu einem der führenden Institute Europas im Bereich der interdisziplinären Medien- und Kommunikationsforschung entwickelt, teilte die Wissenschaftsbehörde am Mittwoch mit. Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne) erklärte, „im HBI werde an Themen gearbeitet, die für die Zukunft unserer Demokratie von ganz entscheidender Bedeutung sind – gerade in einer Zeit, in der Algorithmen, Echokammern und Desinformation zu einer immer größeren Herausforderung werden“. Am (heutigen) Mittwoch findet aus Anlass des HBI-Jubiläums eine Fachtagung beim NDR in Lokstedt statt. Ihr Titel lautet „Wozu Medienforschung? Wie sich das Fach und seine Aufgabe für die Gesellschaft wandeln“.
Das HBI ist eine Hamburger Forschungseinrichtung, die sich mit der interdisziplinären Erforschung elektronischer Medien und deren Auswirkungen auf öffentliche Kommunikationsprozesse befasst. Mit dem 2024 gefassten Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz erhält das HBI in den Jahren 2026 bis 2029 laut Wissenschaftsbehörde zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt rund 10,3 Millionen Euro. Ab 2030 erhalte der Grundhaushalt des Instituts zudem eine dauerhafte Erhöhung um 3,3 Millionen Euro. Mit Hilfe dieser Mittel wolle das HBI unter anderem seine Forschung im Bereich der Sozialen und Neuen Medien und auf Künstlicher Intelligenz basierenden Anwendungen wie Chatbots und automatischen Sprachverarbeitungsmodellen weiter ausbauen.
Blumenthal erklärte, die strategische Erweiterung des Instituts um den Bereich der Informatik sei „ein wichtiger Schritt nach vorn für den Wissenschaftsstandort Hamburg und die Medienwissenschaft in Deutschland insgesamt“. Das HBI „arbeitet am Puls der Zeit und lebt vor, was Wissenschaft in Hamburg so stark macht: Interdisziplinarität, Praxisnähe und gesellschaftliche Verantwortung“.
Das Hans-Bredow-Institut ist seit 2019 Mitglied in der Leibniz-Gemeinschaft, einem Zusammenschluss exzellenter außeruniversitärer Forschungsinstitute in Deutschland. Der Namensgeber des Instituts, Hans Bredow (1879-1959), galt als Begründer und Organisator des modernen Rundfunkwesens in Deutschland.