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Guterres: Kürzung der US-Entwicklungshilfe schadet auch USA

Die USA machen Ernst und stampfen ihre Entwicklungszusammenarbeit massiv ein. Nach Einschätzung von UN-Generalsekretär Guterres schadet sich das Land damit auch selbst.

Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hat die USA aufgefordert, angekündigte Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit nicht umzusetzen. “Die jüngsten Finanzierungskürzungen werden die Welt weniger gesund, weniger sicher und weniger wohlhabend machen”, sagte er am Freitag (Ortszeit) in New York. Dazu rief er auch andere Länder auf, die ebenfalls Kürzungen bei der humanitären Hilfe und Entwicklungshilfe angekündigt hatten.

In Richtung USA betonte Guterres: “Die Großzügigkeit und das Mitgefühl des amerikanischen Volkes haben nicht nur Leben gerettet, Frieden geschaffen und den Zustand der Welt verbessert. Sie haben zur Stabilität und zum Wohlstand beigetragen, auf die die Amerikaner angewiesen sind.”

Wegen der Kürzungen würde das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung gezwungen sein, viele Programme zur Drogenbekämpfung einzustellen. Darunter falle der Kampf gegen Fentanyl, fügte Guterres hinzu. An dem Opioid, das als starkes Schmerzmittel eingesetzt wird, sterben Medienberichten zufolge in den USA jährlich mindestens 100.000 Menschen.

Die UN warnten auch vor den Folgen in anderen Ländern: In Afghanistan könnten mehr als neun Millionen Menschen den Zugang zu Gesundheits- und Schutzdiensten verlieren, da Hunderte mobile Gesundheitsteams und andere wichtige Programme ausgesetzt werden.

Die Kürzungen seien bereits in der Ukraine zu spüren, wo die Bargeldhilfe, die 2024 eine Million Menschen unterstützte, ausgesetzt wurde. Im Südsudan sind laut UN die Mittel für Programme zur Unterstützung von Flüchtlingen, die vor Konflikten im benachbarten Sudan fliehen, ausgelaufen. “Die Folgen werden für gefährdete Menschen auf der ganzen Welt besonders verheerend sein”, so Guterres.

Wenige Tage nach seiner Amtseinführung am 20. Januar hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, die Entwicklungszusammenarbeit massiv einzuschränken und die US-Entwicklungsbehörde USAID aufzulösen. Anfang der Woche wurde bekannt, dass mindestens 1.600 Mitarbeiter entlassen werden. Jene, die im Ronald-Reagan-Gebäude in Washington arbeiteten, hatten am Donnerstag und Freitag nach Informationen der Behörde jeweils 15 Minuten Zeit, um persönliche Gegenstände abzuholen.