Im Bundesland Bremen gibt es großes Interesse an der Gründung von Cannabis-Anbauvereinen. Bisher hätten etwa zehn Personen und Vereine ihr Interesse bekundet, eine solche Vereinigung beantragen zu wollen, sagte eine Sprecherin des senatorischen Gesundheitsressorts auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Bisher seien aber noch keine Anträge eingegangen.
Cannabis-Klubs übernehmen bei der Teillegalisierung von Cannabis eine wichtige Aufgabe: An ihre Mitglieder sollen die Vereine selbst angebauten Hanf abgeben können. Seit dem 1. Juli können Lizenzen für diese Anbauvereine beantragt werden. Von der Antragstellung bis zur Zulassung kalkuliert die Behörde in Bremen für die Bearbeitung etwa drei Monate, „sofern die Antragsunterlagen vollständig eingereicht wurden“, hieß es.
Die Liste der dafür vorzulegenden Unterlagen ist lang. Sie reicht von Führungszeugnissen über eine Satzung der Anbauvereinigung sowie ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept bis zur Darlegung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung, was auch durch die Gesundheitsbehörde kontrolliert werden soll. „Neben Routinekontrollen sind vor allem anlassbezogene Kontrollen zu planen“, erklärte die Ressortsprecherin. Die Behörde sammele außerdem Daten, um zu prüfen, welche Effekte die Teillegalisierung von Cannabis habe.
„Cannabis Social Clubs“, die über eine entsprechende Genehmigung verfügen, dürfen die Droge gemeinschaftlich für den Eigenkonsum ihrer erwachsenen Mitglieder im Alter von über 18 Jahren anbauen. Eine Weitergabe oder der Verkauf an Dritte sind verboten.
Der Bundestag hatte den Konsum von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen legalisiert. So dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit bei sich haben. Zu Hause sind der Besitz von bis zu 50 Gramm getrocknetem Cannabis sowie bis zu drei Cannabispflanzen pro erwachsener Person erlaubt. Neben dem privaten Anbau ist die Abgabe vorerst nur über nicht gewinnorientierte Anbauvereinigungen oder Cannabis-Clubs möglich.