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Greenpeace: Anzeige gegen “Bärenmarke”-Zulieferer

Greenpeace wirft der „Bärenmarke“-Molkerei Hochwald Beihilfe zur Tierquälerei vor und hat deshalb Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft im rheinland-pfälzischen Trier erstattet. Die Umweltschützer berufen sich auf Bilder aus Milchbetrieben, die ihnen im Februar und April zugespielt worden und auf denen Kühe in Anbindehaltung zu sehen seien, wie Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Die Anbindehaltung von Kühen verstoße gegen das Tierschutzgesetz und erfülle einen Straftatbestand, erklärte die Organisation.

Die Höfe, von denen die Bilder stammten, würden die „Bärenmarke“-Werke in Mechernich (Nordrhein-Westfalen) und Hungen (Hessen) beliefern, hieß es. Bereits Ende April hatte Greenpeace unter Verweis auf eigene Recherchen erklärt, 23 Milchlieferanten der „Bärenmarke“-Molkerei würden ihre Kühe unter tierschutzwidriger Anbindehaltung halten.

„Bärenmarke“-Milch sei fast doppelt so teuer wie Milch von Discounter-Marken, obwohl letztere häufig aus der besseren Haltungsform 3 stamme. In dieser Haltungsform dürften Kühe nicht angebunden werden, könnten sich frei bewegen und hätten Zugang zu frischer Luft.

„Bärenmarke versucht sich vor den dokumentierten Anschuldigungen wegzuducken und gaukelt in der Werbung weiter artgerechte Tierhaltung vor. Das wollen wir mit unserer Strafanzeige stoppen – der ersten gegen eine Molkerei in Deutschland“, sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken. Er forderte: „Kühe gehören auf die Weide.“ „Bärenmarke“ hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht öffentlich geäußert.