Mit einem öffentlichen Gedenkgottesdienst will der diakonische Verein für Innere Mission (VIM) am 24. November an die wohnungslosen Männer und Frauen erinnern, die im vergangenen Jahr in Bremen gestorben sind. „Einige von ihnen haben keine Angehörigen gehabt, die sich um die Bestattung kümmern konnten, andere sind ohne Angehörige verstorben“, erklärte Vorstandssprecherin Ute Schneider-Smietana in der Einladung.
Oft habe ihnen Gerechtigkeit gefehlt, blickte die leitende Theologin zurück. „Sei es, dass Menschen und Institutionen ihnen nicht gerecht werden konnten, sei es, dass sie Menschen und Institutionen nicht gerecht werden konnten.“
Während des Gottesdienstes am Totensonntag, der den Angaben zufolge um 11 Uhr in der Kapelle auf dem Friedhof in Bremen-Walle beginnt, sollen die Namen der Verstorbenen verlesen werden. Danach ist ein Gang zu der Urnen-Grabstelle geplant, die für wohnungslose Menschen auf dem Waller Friedhof eingerichtet wurde. Mittlerweile gibt es auf dem Friedhof zwei Grabstellen dieser Art.
Bevor es die Grabstellen gab, wurden die Verstorbenen in der Regel anonym über ein Sozialbegräbnis beerdigt. Schätzungen zufolge gibt es in Bremen mehr als 600 obdachlose Menschen. Die Zahl der Wohnungslosen ohne eigenes Dach über dem Kopf ist deutlich höher.
Viele der Frauen und Männer, die dauerhaft auf der Straße leben, erreichen das 60. Lebensjahr nicht. Ihre Gesundheit ist oft durch ungesicherte Lebensverhältnisse, schlechte medizinische Versorgung und Sucht massiv angeschlagen.