Der Kirchentag in Stuttgart war ein Glaubensfest. Blauer Himmel, Sonnenschein. 140000 Menschen, die beten, diskutieren und singen. „Nirgendwo sonst sind so viele Menschen versammelt, um über Fragen des Lebens und der Zukunft nachzudenken“, hieß es immer wieder in den Meldungen. An diesen fünf Tagen hat die Kirche ein großartiges Bild abgegeben.
Das ist gut so. Christen sollen sich einmischen, den Nächsten lieben, die Schöpfung bewahren. Dass sie diesen Auftrag ernst nehmen, ist in Stuttgart mit Respekt wahrgenommen worden. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich im Alltag immer weniger Menschen in die Kirchen begeben.
Sich bemühen, das Gute zu tun, das ist das eine. Das andere: sagen, warum man es tut. Und da hapert es. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat in Stuttgart vorgemacht, wie es besser geht: Gott bekennen als Grund für das Handeln, als Kraftquelle und als Trost im Scheitern – das ist die Besonderheit der Christen. Die sollten sie nicht verschweigen.