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Gesucht: Gottesdienste für Dortmund

Gut ein Jahr vor dem evangelischen Großereignis in Dortmund nehmen die Vorbereitungen Fahrt auf. Jetzt hat das überregionale Bewerbungsverfahren für Gottesdienste begonnen

Christian Knueppel

DORTMUND – Fünfzig Kirchen und Gemeindehäuser im Raum Dortmund hat Gudrun Mawick in den letzten Monaten bereits besucht. Etliche werden in den nächsten Wochen noch dazukommen. Mawick ist auf der Suche nach Gottesdiensträumen für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund. „Natürlich war ich auch in katholischen Kirchen und in Räumlichkeiten der Freikirchen“, betont sie.
Die Dozentin aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Villigst weiß, worauf sie achten muss. Gemeinden in Fragen des Gottesdienstes zu beraten, ist schon lange ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Jetzt unterstützt sie den Kirchentag beim gottesdienstlichen Programm.

Kirchen sollten eine gute Atmosphäre haben

Geeignete Gottesdienstorte zu finden, ist dabei einer der ersten Schritte. Doch was „geeignet“ ist, lässt sich nicht immer so einfach sagen. Wenn rund 100 000 Menschen zum Kirchentag kommen, müssten die Kirchen natürlich groß und barrierefrei sein sowie eine gute Atmosphäre haben. Dabei spiele die Akustik eine große Rolle. Mal seien die Räume optimal für klassische Orgelmusik, mal eher für Bands geeignet.
Bei ihren Besuchen erfährt die Pfarrerin noch einiges mehr: „Ich habe ganz viele Eindrücke von den unterschiedlichen Gemeinden bekommen und gehört, was sie bewegt“, meint Mawick. „Da werden Geschichten aus dem Gemeindeleben erzählt und so manche Kuriosität kommt ans Tageslicht – wie der unterirdischer Gang, der einst die Dortmunder Nicolaikirche mit dem alten Pfarrhaus verbunden hat.“
Spürbar ist für die Fachfrau auch, dass das Gefühl und die Erkenntnis „Wir werden immer kleiner“ in den städtischen Gemeinden die Atmosphäre mitprägt. Wohl deshalb hört sie oft den Satz: „Schön, dass der Kirchentag kommt und unsere Räume füllt!“
Und genau das liegt Gudrun Mawick besonders am Herzen. Sie weiß, dass es in der westfälischen Kirche eine große Bandbreite an Gottesdienstformen gibt. Deshalb möchte sie beim Kirchentag in Dortmund „inspirierende und berührende Gottesdienste erleben – in neuen Formen, aber auch ganz klassisch. Es soll ein buntes westfälisches Gottesdienstfenster geben.“
Darum möchte sie Gemeinden, Schulen, Glaubenskurse und andere Gruppen ermuntern, sich für einen Gottesdienst zu bewerben. Und zwar nicht nur aus Dortmund oder Westfalen, sondern aus ganz Deutschland. Das überregionale Bewerbungsverfahren hat jetzt begonnen.
Den Gottesdienstformen sind keine Grenzen gesetzt. Vom Yoga- über Tanz- bis zum Jazz-Gottesdienst sei vieles möglich. Bei vergangenen Kirchentagen sei ein Segnungsgottesdienst für Schwangere immer eine Spezialität gewesen. „Das ist etwas, was sich im kleineren Kreis vielleicht nicht so gut durchführen lässt, das geht besser bei einer Großveranstaltung wie dem Kirchentag.“ Auch Gottesdienste mit Gemeinden anderer Sprache und Herkunft seien möglich.

Chance für Außergewöhnliches

„Alles hat eine Chance, was einen Bezug zur Losung hat“, betont Gudrun Mawick. Bis zum 30. September kann man sich bewerben. „Wer eine fantasievolle Idee hat, aber unsicher ist, ob das möglich ist, darf sich gerne vor seiner Bewerbung bei mir melden“, verspricht sie. „Und keine Angst vor den Formularen! Auch da helfe ich gerne.“
„Diese Gottesdienste“, da ist sich Gudrun Mawick sicher, „werden auch nach dem Kirchentag das gottesdienstliche Leben in Westfalen beeinflussen.“ Die westfälische Kirche sei eine reiche Kirche, reich an unterschiedlichen Formen, ihren Glauben zu leben und zu feiern. Deshalb gelte mit Blick auf den Kirchentag vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund: „Wir wollen nicht nur organisatorisch gute Gastgeber sein, sondern auch geistlich.“ UK

Informationen und Anmeldung: www.kirchentag.de/mitwirken/gottesdienste. Telefon (02 31) 9 97 68-170, E-Mail: gottesdienste@kirchentag.de.