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Gerechtigkeit und Trost im Schmerz

Die Frage nach dem Sinn des Lebens – Gedanken zum Predigttext am Ewigkeitssonntag. Von Björn Ferch

VonBjörn Ferch

st das Trost? Wie schwer wird es sein, auf die Kanzel zu gehen und den Menschen in diesem besonderen Gottesdienst Trost zu spenden. Und: Kann ich das überhaupt? Kann ich als einer, der auch nicht weiß, was nach dem Tod kommt, einem anderen Menschen tröstende Worte zusprechen, die anders sind als das, was man sonst als billige Vertröstung auf der Straße hört? Das Proprium des Sonntags stellt eine Herausforderung dar. Es packt die Predigenden und die Hörer gleichermaßen an einem wunden Punkt: Der Frage nach dem Sinn des eigenen und des fremden Lebens. Und der Frage nach der Gerechtigkeit in dieser Welt. Der Predigttext setzt ungerührt an beim Gedanken des nahenden Endes, des Weltgerichts und beschreibt in dramatischen Worten die Aussicht aufs Eschaton. Von einem zergehenden Himmel ist zu lesen, Hitze, die schmelzen lässt – aus diesen wenigen Worten hat Hollywood Blockbuster gezaubert. Ich denke dabei: Sind die Fragen der Predigtverse eigentlich auch meine Fragen, treffen die Fragen nach dem Ausbleiben des anbrechenden Reiches Gottes die Fragen der heutigen Kirche? (…)

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Predigttext am Ewigkeitssonntag: 2. Petrus 3,3–13 (in Auszügen) 3 Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen 4 und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? (…) 5 Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; 6 dennoch wurde damals die Welt dadurch in der Sintflut vernichtet. 7 So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. 8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass „ein“ Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. (…) 10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden. (…) 13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.