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Gemeinsame Wurzeln

Kirchengemeinde in Barntrup feiert ihr 700-jähriges Bestehen ökumenisch

BARNTRUP – Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist im lippischen Barntrup das 700-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde gefeiert worden. Die heute evangelisch-reformierte Kirche war bei ihrer Gründung selbstverständlich katholisch. Evangelisch wurde sie erst mehr als 200 Jahre später, in der Reformationszeit.
„Es wärmt unser Herz, dass wir diesen Gottesdienst ökumenisch feiern dürfen“, freute sich Pfarrerin Viktoria Keil. Die Kirchen seien in Barntrup gut vernetzt – über jährliche Bibelarbeiten, die Tafelarbeit, die Sternsinger und die Chöre. Auch Landessuperintendent Dietmar Arends fand: „Es ist ein Geschenk, dass wir diesen Tag miteinander feiern dürfen. Es ist unsere gemeinsame Geschichte, es sind unsere gemeinsamen Wurzeln.“ Das 700-jährige Kirchenjubiläum im Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ unterstreiche dies auf besondere Weise.
Erzbischof Hans-Josef Becker vom Erzbistum Paderborn fasste das in seiner Predigt in Worte: „Über die Konfessionen hinweg wollen wir unseren Alltag vom Wort Gottes prägen lassen, bewusster als sonst. Das theologische Denken, die Formen der Frömmigkeit der ökumenischen Partner verstehen wollen, den Einsatz gegen Not und Leid mehr miteinander zu verknüpfen, um der Welt ein Zeichen zu geben, damit sie glauben kann, darauf kommt es auch über dieses Jahr hinaus an.“ Der vielfältige Ausdruck christlichen Lebens werde bleiben, „aber das Evangelium wird uns mehr und mehr die Einsicht schenken, dass das Gebet zu Christus, das Hören des Wortes Gottes und die Feier der Sakramente uns mit ihm und untereinander verbinden“.
Bereits zuvor hatte die Kirchengemeinde das Jubiläum mit einem Festakt gefeiert. Dabei äußerten sich evangelische und katholische Kirchenvertreter unter anderem zum Stand der Ökumene. Der Theologische Kirchenrat der Lippischen Landeskirche, Tobias Treseler, sieht nichts wesentlich Trennendes mehr zwischen den beiden großen Kirchen und als Ziel die „Abendmahlsgemeinschaft“. Ein lebendiges Christentum und ein Evangelium, das im Heute ankommt, wünscht sich Dechant Klaus Fussy vom katholischen Dekanat Bielefeld-Lippe: „Ich glaube, dass es darauf ankommt, geistliche Menschen zu werden, damit wir Strahlkraft gewinnen: So wird gebaut, aufgebaut, nicht zurückgebaut.“ UK