Artikel teilen:

Gemeindehäuser für Flüchtlinge öffnen

hydebrink - Fotolia

UK 42/2015, Flüchtlinge (Seite 4: „Wohnungen für Flüchtlinge bereitstellen“)
Es ist offenbar unmöglich, die zur Zeit ankommende Flüchtlingsflut winterfest unterzubringen, letztlich nur noch in Zelten. Aber waren Sie mal wintertags in so einem Zelt? Abgesehen von dem absolut unwohnlichen Interieur und der Enge herrscht dort ein kaum auszuhaltender Brodem von dem eingeblasenen, streng riechenden, sehr warmen Luftstrom und den Ausdünstungen der darin hausenden Menschen. Wenn man sich abseits des Warmluftstroms aufhält, ist es wiederum zu kalt. Lüften geht auch nicht, weil es dann total auskühlt.
Ich schlage deshalb ernsthaft vor, solange keine Wohnungen da sind, diese Menschen ab sofort in den fast in allen Orten Deutschlands vorhandenen Gemeindehäusern einzuquartieren. Sie sind beheizbar und mit fließend Wasser und Toiletten ausgerüstet. Die Treffen der Gemeindemitglieder und Veranstaltungen können auch anderswo stattfinden, sogar in den Kirchen selbst. Das wäre eine wahrhaft christliche Geste und stünde den Kirchen egal welcher Richtung gut zu Gesicht. Wie soll man ein Weihnachtsfest feiern, wenn man vor der aktuellen Notlage die Augen verschließt und seinen „Stall“ nicht zur Verfügung stellt.
Weiterhin ist zu überlegen, die Kirchensteuer, die das Weihnachtsgeld einbringt, für Notleidende auszugeben. Kein anderes Land außer Deutschland erhebt Kirchensteuer und deren Kirchen leben auch. Vielleicht realer als unsere zusammenbrechenden Gemeinden. Das wäre ein Ruck, den sich die Kirchen geben sollten, sonst wäre es besser, mit dem Kapitel Kirche bald abzuschließen.
Uta Lübben, Hamm