Von Rajah Scheepers
Lieber Paulus, eine schwere Bürde hast Du uns auferlegt. Uns als Gemeinde, uns als Kirche und uns als Pfarrern und Pfarrerinnen. Wenn ich Deine Ermahnungen lese, wird mir Angst und Bange – wie soll ich, wie sollen wir das alles schaffen? Dein Anspruch, oder besser gesagt, der Anspruch Gottes, den Du an uns formulierst, ist so umgreifend, so umfassend, dass mir die Luft zum Atmen wegbleibt. Alles, aber auch wirklich alles sollen wir in den Dienst Gottes stellen. Dieses Alles beginnt in Deiner Aufzählung, mit der Du die Vielfalt Deiner Ermahnungen an uns einleitest, mit der Aufforderung, unsere Leiber hinzugeben als ein Opfer, „das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei“. Das neue Leben, das uns in der Taufe geschenkt worden ist, denn darum geht es ja wohl, soll sich zeigen, so verlangst Du es, indem unser Leben ein Gottesdienst sei – noch dazu ein vernünftiger, logischer Gottesdienst. Diesen Gottesdienst soll die Gemeinde, so forderst Du es, in ihrem Stehen in der Welt vollziehen. (…)
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Predigttext am 1. Sonntag nach Epiphanias: Römer 12,1–8 (Reihe III)1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. 3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als es sich gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt hat. 4 Denn wie wir an „einem“ Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5 so sind wir viele „ein“ Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, 6 und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. 7 Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. 8 Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er es gern.