Nach Ansicht des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) könnte der Bau von Hochhäusern mit bezahlbaren Wohnungen die Wohnungsnot in besonders nachgefragten Städten mildern. Hochhäuser würden viel Platz für Wohnungen bieten und zugleich den Flächenbedarf begrenzen, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner laut einer VNW-Mitteilung vom Sonntag. Die norddeutschen Bundesländer sollten die baurechtlichen und -planerischen Voraussetzungen für den Bau schaffen, forderte Breitner. Allerdings dürften Hochhäuser keine Billigbauten sein und bedürften einer sozialen Infrastruktur.
„Wir sollten auch bei der Höhe von Wohngebäuden ‚grüner denken‘ und – zumindest punktuell – wieder höher bauen“, sagte der VNW-Direktor laut Mitteilung am Wochenende am Rande eines Richtfestes der Wohnungsgenossenschaft Schiffahrt-Hafen Rostock. „In nachgefragten Quartieren können Gebäude mit acht bis zwölf Stockwerken helfen, den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu beseitigen. Zudem sind höhere Gebäude nachhaltiger.“
VNW-Direktor Andreas Breitner habe darauf hingewiesen, dass in Deutschland täglich rund 56 Hektar unbebauten Bodens in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewidmet werden, hieß es. „Damit sind wir weit vom Nachhaltigkeitsziel der Bundesregierung entfernt, bis zum Jahr 2030 den Verbrauch Fläche auf weniger als 30 Hektar pro Tag zu senken“, so Breitner.
Der VNW vertritt den Angaben zufolge in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro.