Rostock. An der Veranstaltung am Mahnmal auf dem Schröderplatz werden am 12. August 2021 auch Altbundespräsident Joachim Gauck und der katholische Weihbischof Horst Eberlein (Hamburg) teilnehmen, teilte das Erzbischöfliche Amt Schwerin mit. Am 12. August 1971 war die katholische Christuskirche am Schröderplatz gesprengt worden.
Kirche stand sozialistischen Stadtzentrum im Weg
„Die Christuskirche gehörte als eine der vier großen Kirchen zum Stadtbild, zur Silhouette Rostocks“, sagte Dietmar Wellenbrock, der heutige Pfarrer der katholischen Pfarrei Herz Jesu. „Entfernt wurde sie, nicht weil sie baufällig war, sondern aus kirchenfeindlichen und ideologischen Gründen.“ Sie habe den Planungen der DDR-Staatsführung und der damaligen Rostocker Stadtverordnetenversammlung für ein neues, überdimensionales sozialistischen Stadtzentrum im Wege gestanden. „Die Pläne wurden nie realisiert, weil es an Geld und Baumaterial fehlte. Erst nach 2010 wurde das Grundstück wieder bebaut“, so Wellenbrock.
Neue Stele wird am Mahnmal enthüllt
Weihbischof Horst Eberlein wird während der Gedenkveranstaltung eine neue Stele mit Informationen zur ehemaligen Christuskirche enthüllen. An der Veranstaltung werden auch Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück (Die Linke), der Rektor der Universität Rostock, Wolfgang Schareck und der evangelische Stadtpastor Willfrid Knees teilnehmen. Zum Zeitpunkt der Sprengung, ab 19 Uhr, sollen am 12. August alle Rostocker Kirchenglocken Rostocks läuten. Ein Video, das die Sprengung zeigt, ist auf der Website www.christuskirche-rostock.de zu sehen. Es wurde nach der Wende 1989 im Pfarrbüro der Kirchengemeinde abgegeben. (epd)