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Gedenken an Reichspogromnacht in Frankfurt/Oder

Zu einem Gedenken an die Reichspogromnacht vor 86 Jahren in Frankfurt an der Oder lädt die Stadt am 9. November auf den Brunnenplatz an den Synagogengedenkstein ein. Als Hauptredner wird Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner erwartet, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt vom Chor der jüdischen Gemeinde Frankfurt und dem Chor der Lebensfreude.

Der 9. November 1938 dürfe niemals in Vergessenheit geraten. Dieses Datum stehe warnend und mahnend auch dafür, wohin Ängste und Unwissenheit, Hass, gezielte Falschinformation und Mangel an Herzensbildung Menschen führen könnten, hieß es. Organisiert wird die Gedenkstunde von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen der Oderstadt.

Die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 war der Höhepunkt der Novemberpogrome, mit denen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit übergingen. Dabei wurden zahlreiche Synagogen angezündet, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet und jüdische Bürger misshandelt und getötet. Drei Jahre vor Beginn der systematischen Massendeportationen und nach zahlreichen rechtlichen Diskriminierungen erhielt die Verfolgung der Juden mit den Ausschreitungen einen neuen Charakter.