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Gaza-Pfarrer will zu Weihnachten Schokolade verteilen – “Preis egal”

Der Seelsorger Gabriel Romanelli leitet die katholische Gemeinde “Heilige Familie” in Gaza. Er berichtet von sehr schweren Lebensbedingungen, aber auch von kleinen Lichtblicken. Und von seinen Weihnachtsplänen.

Die katholische Gemeinde “Heilige Familie” in Gaza bereitet sich unter äußerst schweren Bedingungen auf Weihnachten vor. Der örtliche Pfarrer Gabriel Romanelli klagte gegenüber dem päpstlichen Hilfswerk “Kirche in Not” über “katastrophale hygienische Zustände” und fehlende logistische Möglichkeiten zum Wiederaufbau. Das teilte die Organisation am Freitag in München mit. Der Geistliche ergänzte demnach: “Die Welt sollte wissen, dass es hier im Gazastreifen zwei Millionen Menschen gibt, die nichts haben und alles brauchen.”

Gleichwohl hat der Pater Pläne für Weihnachten gefasst: Er wolle rund um die Festtage ältere und kranke Gemeindemitglieder besuchen. Für alle möchte der Pfarrer außerdem als Weihnachtsgeschenk Schokolade besorgen, wie er ankündigte. “Egal zu welchem Preis. Das wird allen guttun.”

In Romanellis Pfarrei halten sich laut Mitteilung 450 Menschen auf, die bei den Kriegshandlungen ihr Zuhause verloren haben, darunter auch Personen mit Behinderungen. Trotz einzelner Luftangriffe habe der Waffenstillstand eine “spürbare Atempause” geschaffen, berichtete Romanelli. Die Pfarrei erreichten nun regelmäßiger Hilfsgüter wie Lebensmittel und Medikamente. Es gebe auch wieder Alltagsgüter zu kaufen, allerdings seien die Preise für die meisten Bewohner unerschwinglich.

“Seit die Kämpfe aufgehört haben, konnte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem uns wichtige Hilfsgüter schicken, mit denen wir über 12.000 Familien versorgen konnten”, fügte der Pfarrer hinzu. Die Güter gingen an die Bewohner der Pfarreiräume sowie an Menschen in der Nachbarschaft, auch an muslimische Familien.

Die Pfarrgemeinde versucht Romanelli zufolge auch, den Menschen etwas Abwechslung vom Kriegsalltag zu bieten. Dreimal hätten er und seine Mitarbeiter Ausflüge ans Mittelmeer organisiert. Obwohl die Pfarrei nur wenige hundert Meter von der Küste entfernt liege, sei es für kurz vor dem Krieg geborene Kinder das erste Mal gewesen, dass sie das Meer gesehen hätten.

Fraglich sei, ob der Lateinische Patriarch Pierbattista Pizzaballa zu Weihnachten eine Einreiseerlaubnis in den Gazastreifen erhalte, ergänzte der Pfarrer. Der Besuch des Kardinals sei jedoch fest eingeplant. Auch dürften aktuell keine Bewohner ausreisen, um die Feiertage mit ihren Familien im Westjordanland oder in anderen Ländern zu verbringen.