Die Lage im Gaza-Streifen sei katastrophal, sagt Pfarrer Gabriel Romanelli. Doch die katholische Pfarrei bleibe ein Ort der Hoffnung – auch dank der Nähe von Papst Franziskus.
Als “unvorstellbar” beschreibt der katholische Pfarrer im Gaza-Streifen die Lage dort. “Die Situation ist wirklich schrecklich”, sagte Gabriel Romanelli dem Nachrichtenportal “Vatican News” (Mittwoch). Die Versorgung der Menschen mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten sei katastrophal.
Der kleinen christlichen Gemeinde von rund 500 Geflüchteten in der Pfarrei “Heilige Familie” in Gaza-Stadt gehe es “dank Gottes Hilfe und der Unterstützung des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem” den Umständen entsprechend gut, berichtete Romanelli. In anderen Stadtteilen fehle es jedoch an allem. Gaza habe sich in ein “Gefängnis” verwandelt.
Angesprochen auf Worte von US-Präsident Donald Trump, Gaza könne nach dem Krieg zur touristischen Küste umgestaltet werden, entgegnete Romanelli entschieden: “Man kann Menschen nicht vertreiben und ihnen ihre Rechte, ihre Häuser, ihre Gefühle und ihr Leben nehmen.” Nur auf der Basis von Gerechtigkeit könne echter Frieden entstehen.
Trotz allem bleibe die Pfarrei “Heilige Familie” ein Ort der Hoffnung – für Christen und Muslime gleichermaßen, betont Romanelli. “Wir helfen allen, so gut wir können”, sagt der Priester. Gaza leide schwer, aber “wir wollen ein Werkzeug des Friedens sein – für alle”.
Romanelli berichtete, dass auch Papst Franziskus zuletzt in einem persönlichen Telefonat erneut seine Nähe zugesichert habe. “Der Papst hat sich erkundigt, wie es uns geht, wie es den Menschen geht.” Der kurze Anruf sei ein “kostbarer Akt der Zärtlichkeit”, der Hoffnung inmitten des Leids schenke, berichtete der Pfarrer.
Die Kinder und Jugendlichen hätten, als sie den Anruf hörten, spontan gerufen: “Viva il Papa!” – auf Arabisch und Italienisch. Besonders bewegend sei gewesen, dass der Papst trotz seiner eigenen Genesungsphase in Santa Marta einen Moment der Nähe zu Gaza suchte.