Altbundespräsident Joachim Gauck sieht Defizite in der Debatte über Migration. “Einwanderung kann nicht unbegrenzt erfolgen”, sagte Gauck der “Bild”-Zeitung (Montag). “Wir haben die unkontrollierte Einwanderung einzuhegen.”
Zugleich betonte er, Einwanderung könne nicht ohne Integration gelingen. “Sonst stehen wir vor den Parallelgesellschaften, in denen Denk- und Verhaltensweisen aus autoritären, patriarchalischen Staaten weiterleben.”
Gauck verwies auf israelfeindliche Demonstrationen in den vergangenen Wochen, an denen viele arabischstämmige Menschen teilnahmen. “Über viele Jahre wollte man im politisch korrekten Milieu darüber nicht sprechen; Antisemiten, das waren nur die Rechtsradikalen. Doch ein Antisemitismus, der in den arabischen Ländern systematisch im Kindergarten und in den Schulen vermittelt und in Familien verstärkt wird, muss genannt werden, was es ist: ein Übel. Und das können und wollen wir nicht einfach hinnehmen.”