Er ist aus der Kirche ausgetreten, kommt dort aber trotzdem gut an: Kanzler Scholz war zu Besuch beim Katholikentag. Der Gastgeber des Treffens, Erfurts Bischof Neymeyr, schätzt an ihm eine ganz besondere Eigenschaft.
Der Gastgeber des Katholikentags, Bischof Ulrich Neymeyr, hat einen Wunsch an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Vor dem Auftritt des Kanzlers bei einem Podium in Erfurt sagte Neymeyr am Freitag: “Ich wünsche ihm, dass er von seiner Art her so bleibt, wie er ist.” Scholz sei nüchtern und sachlich – und “das tut unserem Land gut”.
In einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ergänzte der Bischof: “Ich bin wirklich froh, dass wir keinen populistischen Bundeskanzler haben. Wenn ich in andere Länder schaue, dann ist mir lieber, wir haben einen Bundeskanzler, der auf eine Frage einfach ‘Nö’ antwortet, als einen langen Sermon zu lassen.”
Scholz ist der erste konfessionslose Bundeskanzler. Aus der evangelischen Kirche ist er ausgetreten. Dies sei bedauerlich, räumte Neymeyr ein, aber: “Er funkt uns auch nicht rein in interne Dinge. Das machen katholische oder evangelische Ministerpräsidenten schon mal gerne.”