Hannover. Der frühere Stadtsuperintendent Hans Werner Dannowski ist in der Nacht zum Montag nach Angaben des hannoverschen Stadtkirchenverbandes gestorben. Der evangelische Theologe, der seit langem schwer erkrankt war, wurde 83 Jahre alt. Dannowski leitete bis 1998 insgesamt 18 Jahre den evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband. Europaweit machte er sich als Filmbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie als Präsident der internationalen ökumenischen Film-Organisation "Interfilm" einen Namen.
Dannowski wurde 1933 in Petershagen bei Berlin geboren und wuchs in Königsberg im damaligen Ostpreußen auf. 1945 floh die Familie an den Nordrand der Lüneburger Heide. Nach dem Abitur in Hamburg und dem Theologiestudium in Bielefeld, Hamburg, Heidelberg und Göttingen war er seit 1962 Inspektor am Uhlhorn-Konvikt in Göttingen und später Gemeindepastor in der Stadt.
Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit
Nach fünf Jahren als Studieninspektor bei Northeim wurde Dannowski 1974 Superintendent in Hannover-Linden. Sechs Jahre später wurde er zum Stadtsuperintendenten gewählt. Dannowski war Mitbegründer der Konferenz der evangelischen Stadtsuperintendenten und Stadtdekane aus deutschen Großstädten und 16 Jahre lang ihr Vorsitzender. Die Konferenz ging aus dem Konzept der "Offenen City-Kirchen" hervor.
Der Theologe setzte sich besonders für die Kunst ein. So engagierte er sich 30 Jahre lang für die "Kunst-Gottesdienste" im Sprengel Museum Hannover. Diese fanden weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung.
Als Stadtsuperintendent machte er sich Dannowski zudem für den christlich-jüdischen Dialog stark. Nach Brandanschlägen auf türkische Familien Anfang der 1990er Jahre initiierte er Lichterketten gegen Ausländerfeindlichkeit. (epd)