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Frontex: Irreguläre Migration in die EU um ein Viertel gesunken

In den ersten elf Monaten des Jahres lag die offizielle Zahl unerlaubter EU-Einreisen 25 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Einige Routen sind besonders von dem Rückgang betroffen.

Die irreguläre Einwanderung in die EU ist laut offiziellen Angaben gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel zurückgegangen. Seit Januar bis Ende November registrierten Behörden 166.900 unerlaubte Einreisen, 25 Prozent weniger als in den ersten elf Monaten 2024, wie die EU-Grenzschutz-Agentur Frontex am Freitag mitteilte. Während die Migration über das Mittelmeer nach Italien und Malta fast unverändert blieb, gab es starke Rückgänge auf den Kanaren vor Westafrika, auf der Balkanroute und im östlichen Mittelmeer.

Trotz des Trends bleibe die Zahl der Todesopfer hoch, so Frontex. Die EU-Agentur verwies auf Angaben der Vereinten Nationen, nach denen seit Jahresbeginn mehr als 1.700 Menschen bei der illegalen Überfahrt über das Mittelmeer starben oder verschollen.

Auf der zentralen Mittelmeerroute entdeckten Grenzschützer bis November 63.200 irreguläre Migranten, nur etwas weniger als im Vorjahr. Mehr als 90 Prozent waren in Libyen gestartet. Hauptsächlich stammten sie aus Bangladesch, Ägypten und Eritrea. Fast ebenso viele Migranten – 62.200 – verließen die EU über den Ärmelkanal nach Großbritannien.

Der zweitgrößte Zuwanderungsweg in die EU führte über das östliche Mittelmeer. Dort versuchten fast 42.200 Personen eine Einreise, 29 Prozent weniger als von Januar bis November 2024. Mehrheitlich waren es Migranten afghanischer, sudanesischer und ägyptischer Herkunft.

Die Migration auf der Westafrika-Route ging um 60 Prozent zurück. Seit Jahresbeginn gelangten noch rund 16.800 Personen auf die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln, vor allem Staatsangehörige aus Mali, Senegal und Guinea. Hingegen stiegen die Zahlen auf der Überfahrtsroute im westlichen Mittelmeer Richtung Spanien um 15 Prozent auf knapp 18.000, meist aus Algerien, Somalia und Marokko.

Auf der Westbalkan-Route wurden 11.900 illegale Übertritte bemerkt, 43 Prozent weniger als von Januar bis November 2024 und überwiegend von Türken, Syrern und Afghanen. 10.500 Einreiseversuche gab es an der Ostgrenze der EU, mehrheitlich von Ukrainern und Somaliern. Der Rückgang betrug hier 37 Prozent.