In Göttingen ist die Christopher-Street-Day-Parade am Sonnabend friedlich und ohne Störungen geendet. „Es war ein buntes, fröhliches Fest“, sagte ein Sprecher der Polizei Göttingen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Rund 2.500 Menschen der queeren Community nahmen an dem Straßenumzug teil. Gegendemos von Rechtsextremen gab es nicht.
Bundesweit fanden am Sonnabend zehn CSD-Umzüge statt, in Leipzig wurde eine rechtsextreme Versammlung gegen den CSD kurzfristig abgesagt. Die rund 350 Angereisten hätten bereits im Bahnhof „ein versammlungstypisches und teilweise aggressives“ Verhalten gezeigt, verschiedene Gesetzesverstöße seien festgestellt worden, sagte die Polizei. Nach „einem letzten Gespräch der Versammlungsbehörde mit dem Versammlungsleiter“ habe dieser die Gegendemo beendet.
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Jochen Kopelke hat derweil die Veranstalter von Christopher-Street-Day-Straßenumzügen zum engeren Austausch mit der Polizei aufgerufen. Zwar seien die eigentlichen CSD-Demonstrationen von der Polizei gut geschützt, sagte Kopelke dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Sonnabend). Schwieriger sei es dagegen, bei An- und Abreise sowie bei Veranstaltungen der Community nach den Kundgebungen, etwa in Clubs, für die Sicherheit der Teilnehmenden zu sorgen.
Der Christopher Street Day erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.