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Friedland

NDR/ECO Media

Vor 60 Jahren, am 12. Oktober 1955, kamen die letzten Gefangenen aus der Sowjetunion nach Deutschland. Noch heute erschüttern die hoch emotionalen Bilder aus dem Lager Friedland: Kinder, die ungläubig auf die ausgemergelte Gestalt starrten, die ihr Vater sein sollte. Frauen, die weinend ihren Ehemännern um den Hals fielen.  Mütter, die erkennen mussten, dass ihre jahrelang gehegte Hoffnung auf die Rückkehr ihrer Söhne brutal und endgültig zerstört war. Die Heimkehrer ihrerseits  mussten mühsam wieder in der Nachkriegsgesellschaft Tritt fassen.
Der Film erzählt faszinierende Geschichten von Spätheimkehrern, die mit dem letzten Zug nach Friedland kamen, von jungen Mädchen, die die oft ausgemergelten und traumatisierten Gefangenen in Empfang nahmen, von Töchtern, die ihrem Vater halfen, ein neues Leben anzufangen. Der Film erzählt auch vom Transport selbst, der  damals von der DDR-Reichsbahn durchgeführt wurde. Weitgehend unbekannt ist die Geschichte eines weiteren, geheimen Transports, der wenige Wochen nach dem  Zug der Zehntausend in Friedland ankam: mit verplombten Türen und unter scharfer Bewachung von Rotarmisten. Wer war in diesem Zug?
Mo, 19.10., 23.45, ARD