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“Friedensmesse” zum Gedenken an Zerstörung Magdeburgs uraufgeführt

Zum Gedenken an die nahezu völlige Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg ist am Freitag die „Magdeburger Friedensmesse“ in der Johanniskirche der Landeshauptstadt uraufgeführt worden. Das Werk beruht auf Texten von Schülern der Freien Waldorfschule Magdeburg, wie das „Friedensforum Johanniskirche 1631-2031“ mitteilte. Die Musik wurde von Axel Rose komponiert. Rund 130 Schüler wollten den Angaben zufolge an der Uraufführung teilnehmen.

Bereits am Morgen erinnerten die evangelische und die katholische Kirche mit einer ökumenischen Andacht an den Jahrestag. Am Abend wollte zudem der Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma die diesjährige „Magdeburger Rede über den Frieden“ in der Johanniskirche halten. Dabei sollte es um Krieg und Frieden in Europa und anderswo gehen. Reemtsma gründete 1984 das Hamburger Institut für Sozialforschung. Es wurde einer breiten Öffentlichkeit durch die 1995 eröffnete Ausstellung zu Verbrechen der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges bekannt.

In sieben Jahren jährt sich die als „Magdeburger Bluthochzeit“ bekannt gewordene Zerstörung der Stadt während des Dreißigjährigen Krieges am 10. Mai, beziehungsweise nach heutiger Zeitrechnung am 20. Mai 1631 zum 400. Mal. Das „Friedensforum Johanniskirche“ will nach eigenen Angaben zu diesem Anlass in den kommenden Jahren eine zeitgemäße Erinnerungskultur entwickeln. Zudem möchte das rund 20-köpfige Kuratorium mit Personen aus Gesellschaft, Kirche und Kultur Projekte für Frieden und Verständigung initiieren.