Fridays for Future hat für Sonnabend (10. August) zu einer Demonstration auf der Insel Borkum gegen die geplanten Gasbohrungen rund 20 Kilometer nordwestlich der Nordseeinsel aufgerufen. Zuvor wurde an diesem Dienstag in Hannover ein Offener Brief an Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und Umweltminister Christian Meyer (Grüne) übergeben, wie die Initiative mitteilte.
Auf der Insel ist den Angaben zufolge um 14.30 Uhr eine Laufkundgebung vom Inselbahnhof bis zum Nordseestrand geplant. Vorgesehen seien Redebeiträge unter anderem von der Umweltaktivistin Luisa Neubauer und der lokalen Initiative „Saubere Luft Ostfriesland“.
Seit zwei Jahren habe die Landesregierung beteuert, dass das Projekt des niederländischen Konzerns One-Dyas in Deutschland nur dann genehmigungsfähig sei, wenn die Natur im angrenzenden Seegebiet nicht beschädigt werde, sagte Bernd Meyerer für „Saubere Luft Ostfriesland“. Studien zeigten jedoch, dass die Bohrungen das Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer und die darin enthaltene seltene Riffe gefährden würden.
Die Bohrungen sollen rund 500 Meter hinter der deutschen Grenze auf niederländischem Gebiet zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum erfolgen und unter anderem unter dem Meeresboden horizontal auf deutsches Territorium weitergeführt werden. Im Juli hatte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Oldenburg eigenen Angaben zufolge die Verlegung eines Seekabels vom Offshore-Windpark Riffgat zur vorgesehenen Bohrplattform genehmigt, um die Anlage mit Strom zu versorgen.
Luisa Neubauer, warnte davor, mitten in einem historischen Hitzesommer die Klimaziele und das einzigartiges Naturschutzgebiet aufs Spiel zu setzen: „Wenn Deutschland im Jahr 2024 ein neues Gasfeld zulässt, lässt sich unmöglich erklären, wie wir noch von irgendeinem anderen Land auf der Welt erwarten den internationalen Beschluss eines weltweiten Ausstieges aus Kohle, Öl und Gas einzuhalten.“