Der Arbeitskreis niedersächsischer Kulturverbände (akku) fordert von der rot-grünen Landesregierung mehr finanzielle Mittel für die Kultur. „Die freie Kultur braucht endlich ein tragfähiges Fundament“, sagte am Freitag akku-Sprecherin Vera Lüdeck in Hannover. Sowohl der Entwurf für den Haushalt 2025 und die mittelfristige Finanzplanung des Landes von 2024 bis 2028 gäben den Kultureinrichtungen allerdings Anlass zur Sorge um ihre Existenz.
Zwar gebe es einzelne Akzente, die die Landesregierung bei der Förderung der kulturellen Vielfalt im Land, der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche sowie der Unterstützung für Theater setze. Allerdings fehlten in der Finanzplanung jegliche dynamischen Korrekturen wie etwa Inflationsausgleiche. „Der akku sieht damit in dem vorliegenden Entwurf vor allem eine Fort- und Festschreibung einer jahrelangen Unterfinanzierung“, betonte Lüdeck. Letztlich werde die Zukunftssicherheit des Kulturstandorts Niedersachsen strukturell gefährdet. „Hier wird Mangel verwaltet.“
Niedersachsen stehe im Bundesvergleich an vorletzter Stelle der Pro-Kopf-Ausgaben für die Kultur. Die Landesregierung sei aufgefordert, zumindest den für 2024 einmalig beschlossenen Mittelaufwuchs für die Kultur in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro zu verstetigen und zu dynamisieren sowie die institutionelle Förderung der im akku vertretenen Kulturfachverbände abzusichern.
Die Unterfinanzierung bedrohe die Vielfalt der landesweit rund 1.200 freien Kulturträger, die von den Kulturverbänden im akku repräsentiert werden. Derzeit besteht der akku nach eigenen Angaben aus einer Mitgliedschaft von 20 Landesverbänden und Dachorganisationen staatlicher, kommunaler und freier Kulturträger in Niedersachsen. Dazu zählen Musik- und Kunstschulen, soziokulturelle Zentren, Museen, freie Theatergruppen und Theaterpädagogische Zentren, Literaturhäuser und Bibliotheken, Heimat- und Bürgervereine, Spielmannszüge, Chöre, Rockbüros, Zirkusgruppen, Film- und Kinoinitiativen und weitere Initiativen.