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Frauenrechte achten

Die Vereinte Evangelische Mission mahnt in ihrer diesjährigen Aktion die Stärkung der Frauenrechte an

WUPPERTAL – Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mahnt mit ihrer diesjährigen Menschenrechtsaktion mehr weltweiten politischen Einsatz für die Durchsetzung der Frauenrechte an. In vielen Regionen der Welt seien Frauen weiterhin Opfer von Diskriminierung sowie sexueller Gewalt, erklärte die VEM bei Vorstellung ihrer Aktion in Wuppertal. Außerdem werde ihnen die vollständige Gleichberechtigung immer noch verweigert.
Unter dem Titel „Zwing mich nicht“ macht die VEM im zeitlichen Umfeld des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember auf das Thema Frauenrechte mit Plakaten und Informationsmaterial aufmerksam. Traditionell steht in jedem Jahr ein bestimmtes Anliegen im Zentrum.
Die Gewalt gegen Frauen sei eine bittere Tatsache mit einer langen Geschichte, sagte die Referentin für interregionale Frauenprogramme in der VEM, Irene Girsang. Dieses Unrecht dürfe nicht länger verschwiegen werden. Vor dem Hintergrund des Skandals um den Hollywood-Filmproduzenten Harvey Weinstein, dem mehrere Frauen sexuellen Missbrauch vorwerfen, sei das Thema aktuell stark in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt.
„Es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, für das wir alle die Verantwortung haben“, betonte auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. Er ist zugleich Schirmherr der VEM-Aktion. Die Nichteinhaltung der Frauenrechte sei auch in Deutschland immer noch ein Thema. Die Evangelische Kirche wolle mit der Aktion auch zum „Lobbyisten für die Betroffenen“ werden.
Die VEM unterstützt unter anderem in Indonesien, dem Kongo und in Deutschland Projekte, mit denen die Rechte von Frauen gestärkt werden sollen. Im Bergischen Land gibt es als Pilotprojekt eine Kooperation mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI). Zusammen wird eine Rechtsberatung für Frauen angeboten, die vor sexueller Gewalt nach Deutschland geflohen sind und hier Asyl suchen.
Der Aktions-Titel „Zwing mich nicht“ verweist auf eine Bibelstelle im zweiten Buch Samuel. Tamar, Tochter des Königs David, verweigert sich mit diesen Worten ihrem Bruder Amnon, der sie im Anschluss vergewaltigt. Auch innerhalb der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften müssten Frauenrechte gestärkt sowie Instrumente geschaffen werden, die Fälle von sexueller Gewalt aufdecken und ahnden, heißt es selbstkritisch im VEM-Material zur Aktion. epd