Der Frauenanteil in Aufsichtsgremien und Top-Managementpositionen der 103 größten öffentlichen und privaten Unternehmen in Niedersachsen bleibt im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert. Während der Frauenanteil in Aufsichtsgremien des Landes und der Kommunen leicht gestiegen ist, stagniert er in der Privatwirtschaft, wie das Gleichstellungsministerium am Donnerstag in Hannover mitteilte. Hintergrund für die Analyse ist eine Studie der Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“, der sogenannte „Women-on-Board-Index 2024“ (WoB-Index).
Der dritte WoB-Index Niedersachsen zeige zwar Fortschritte, verdeutliche aber auch, dass in vielen Bereichen noch großer Handlungsbedarf bestehe, sagte Gleichstellungsminister Andreas Philippi (SPD). „Unser langfristiges Ziel sind paritätisch besetzte Aufsichtsräte, Vorstände und Geschäftsführungen.“
Dabei kämen den Beteiligungen des Landes eine Vorbildfunktion zu. „Aber auch die kommunalen Beteiligungen und die Privatwirtschaft stehen in der Pflicht, mehr Frauen in ihre Führungspositionen zu berufen.“
Die Landesbeteiligungen verzeichnen den Informationen zufolge einen Frauenanteil von 30,6 Prozent (2023: 26,8 Prozent) in den Aufsichtsgremien, während kommunale Unternehmen einen Anteil von 32,8 Prozent (2023: 27,7 Prozent) haben. Im Top-Management der öffentlichen Unternehmen zeigt sich eine uneinheitliche Entwicklung. Bei den untersuchten Landesbeteiligungen stieg der Frauenanteil auf 26,3 Prozent (2023: 25,6 Prozent), während er bei den kommunalen Unternehmen auf 22 Prozent (2023: 27,3 Prozent) sank.
In der Privatwirtschaft liegt der Frauenanteil der Studie zufolge in den Aufsichtsgremien bei 28,5 Prozent (2023: 28,2 Prozent). Im Top-Management ging er leicht zurück auf 15,1 Prozent (2023: 15,4 Prozent).
„Frauen in die Aufsichtsräte“ ist eine 2006 von Frauen in Führungspositionen gegründete Initiative. Ziel ist, durch den engen Austausch mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft die paritätische Besetzung aller Führungspositionen zu erreichen. In der Initiative engagieren sich rund 1.450 Frauen und Männer.