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Frankreich weiter vorn bei Erwachsenentaufen in Europa

Europaweit soll es ein wachsendes Interesse an Glaubensweitergabe, Katechese und Taufe geben – auch in Deutschland. Doch Frankreich ist noch immer Spitzenreiter.

Bei der Erwachsenentaufe liegt Frankreich in Europa vorn (Symbolbild)
Bei der Erwachsenentaufe liegt Frankreich in Europa vorn (Symbolbild)Imago / epd-bild

Europaweit gilt Frankreich als “Zugpferd”, wenn es um Erwachsenentaufen geht. Dort steigen die Zahlen weiterhin deutlich: Allein zu Ostern wurden 10.384 Erwachsene getauft, hinzu kamen über 7.400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren. Doch auch in vielen anderen Teilen Europas sei ein wachsendes Interesse zu beobachten, wie das jährliche Treffen des europäischen Netzwerks EuroCath zeigte.

An dem Treffen nahmen nationale Verantwortliche für das Katechumenat aus mehreren europäischen Ländern teil. Im Mittelpunkt stand der Austausch über die aktuelle Situation des Katechumenats in den jeweiligen Ortskirchen. Von einem Zuwachs berichteten auch die Niederlande, Belgien und England, insbesondere im Hinblick auf Fragen der Glaubensweitergabe und Katechese. Die strukturellen Rahmenbedingungen seien in Europa unterschiedlich gestaltet, erklärte Daniel Vychytil, zuständig für das Erwachsenenkatechumenat bei der Österreichischen Bischofskonferenz, gegenüber der österreichischen katholischen Nachrichtenagentur Kathpress.

Erwachsenentaufe: Keine einheitlichen Vorgaben

Verantwortliche in Italien und Spanien bemühten sich derzeit um offizielle Richtlinien. In vielen spanischen Bistümern gebe es bislang kaum einheitliche Vorgaben, teilweise würden Erwachsene nach dem Modell der Kindertaufe getauft. In Ballungsräumen wie Barcelona existierten hingegen bereits weiterentwickelte Modelle. Auch in Deutschland sei innerkirchlich ein wachsendes Interesse zu verzeichnen – bei allerdings noch niedrigem Niveau der Taufzahlen.

Das EuroCath-Netzwerk dient seit Jahren der Koordination und dem Austausch zum Katechumenat auf europäischer Ebene. Alle zwei bis drei Jahre findet ein größerer Kongress statt. Der bisher größte wurde 2009 in Wien mit über 100 Teilnehmenden abgehalten. Im Jahr 2026 soll das europäische Expertentreffen in Köln stattfinden. Neben diesen Treffen tagt regelmäßig das sogenannte “Bureau”, ein kleinerer Kreis nationaler Delegierter – zuletzt 2024 in Luxemburg, davor in Köln und Paris. Das nächste “Bureau”-Treffen ist für Oktober 2026 in Wien vorgesehen.