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Frankfurter Schirn zeigt Hip-Hop und Kunst im 21. Jahrhundert

Die Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main zeigt anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens eine Schau über den Einfluss der Hip-Hop-Bewegung auf Kunst und Kultur. Ausgehend von den Ursprüngen des Hip-Hop unter schwarzen und lateinamerikanischen Jugendlichen in der New Yorker Bronx der 1970er Jahre sind mehr als 100 Gemälde, Fotografien, Skulpturen, Videos und Mode zumeist aus den vergangenen 20 Jahren zu sehen, wie die Schirn am Donnerstag mitteilte. Die Ausstellung „The Culture“ ist vom 29. Februar bis 26. Mai geöffnet.

Die Schau gliedert sich in die sechs Themenbereiche Pose, Marke, Schmuck, Tribut, Aufstieg und Sprache. Zum Bereich Sprache gehören die bekannten Merkmale des Sprechgesangs und der Graffiti. „The Culture“ beleuchte die politischen, kulturellen und ästhetischen Merkmale, die Hip-Hop zu einem globalen Phänomen gemacht haben. Die Ausstellung greife zeitgenössische Debatten auf, etwa über Identität, Rassismus, Sexualität oder Feminismus.

„Der Einfluss des Hip-Hop auf die Kultur ist so maßgeblich, dass er zu einem neuen Kanon geworden ist“, sagten die Kuratorinnen Asma Naeem, Gamynne Guillotte, Hannah Klemm und Andréa Purnell. Dieser konkurriere mit der westlichen kunsthistorischen Tradition, an der sich viele Museen orientierten. Hip-Hop zeige alternative Ideale hinsichtlich künstlerischer Qualität, die sich auf afro-lateinamerikanische Identitäten und Geschichten konzentrierten. „Die visuelle Kultur des Hip-Hop mit ihren subversiven Taktiken und ihrem Einsatz für soziale Gerechtigkeit taucht überall in der heutigen Kunst auf, in Malerei, Performance, Mode, Architektur ebenso wie auch in der Technologie.“

Die Ausstellung „The Culture“ wurde organisiert vom Baltimore Museum of Art und dem Saint Louis Art Museum. Die Schau in der Schirn wird in Frankfurt fortgesetzt im Kunstverein Familie Montez mit der Videoinstallation ISDN (2022) von Stan Douglas. Erweitert wird sie durch eine Ausstellung rund um musikalische Höhepunkte des Hip-Hop im Frankfurter „Museum of Modern Electronic Music“ (MOMEM) und eine Filmreihe zur 50-jährigen Geschichte des Hip-Hop im „DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum“.