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Frankfurter Kirchen und Wohlfahrtsverbände rufen zur Wahl auf

Die beiden großen christlichen Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände in Frankfurt am Main haben zur Teilnahme an der hessischen Landtagswahl am 8. Oktober aufgerufen. „Voller Sorge schauen wir darauf, dass unsoziale und antidemokratische Positionen auf immer mehr Zustimmung stoßen“, heißt es zu Beginn der am Donnerstag veröffentlichten Erklärung von Evangelischer Kirche in Frankfurt und Offenbach, Katholischer Stadtkirche Frankfurt, Diakonie Frankfurt und Offenbach und Caritasverband Frankfurt. „Wir bitten Sie: Gehen Sie wählen! Für Demokratie und Menschenrechte! Für Vielfalt und Toleranz! Für ein menschenfreundliches Hessen!“, schließt der Aufruf.

Äußerungen einiger Parteivertreter offenbarten ein Menschenbild, das dem christlichen Bild vom Menschen widerspreche, heißt es in der Erklärung. Wer das Ende von Inklusion fordere, wolle Menschen mit Behinderung aktiv ausgrenzen. Wer „völkische Positionen und eine bio-deutsche Identität“ gegen Eingewanderte und ihre Nachkommen vertrete und die Religionsfreiheit infrage stelle, verlasse den demokratischen Konsens und gefährde das friedliche und soziale Zusammenleben.

Dem hielten die Kirchen und ihre Verbände das christliche Menschenbild entgegen. Dieses achte die unantastbare Würde aller Menschen als Geschöpfe Gottes. Das fundamentale Gebot der Nächstenliebe gelte für alle Menschen unabhängig von Herkunft und Hautfarbe, von Religion und Weltanschauung, von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität.