Der Krieg in der Ukraine ist weit weg von Deutschland. Fotografien vermitteln einen Eindruck vom Geschehen. Zum Beispiel bei einer Ausstellung in Oberbayern.
Der Fotograf Florian Bachmeier zeigt bis 12. September Bilder von 2015 bis zur Gegenwart aus der Ukraine im Pfarrheim von Schliersee. In einem tief gezogenen Gewölbe sind 37 seiner Arbeiten rahmenlos auf das alte, weiß verputzte Gemäuer aufgetragen. Zu sehen sind Straßenszenen, spielende Kinder, die Verzweiflung der Trauernden, das improvisierte Leben in beschädigten Häusern und Gottesdienste in zerstörten Kirchen. Seit 2012 war der Fotograf 30 Mal auf Recherchereise in dem Land, zuletzt im Mai.
“Mit diesen Bildern möchte ich Respekt und Empathie wecken. Ich hoffe, dass sie einen tieferen Einblick in das Leben der Menschen in der Ukraine in dieser schwierigen Zeit geben”, sagte Bachmeier bei der Eröffnung der Ausstellung. Durch den Krieg veränderten sich Zeit- und Raumgefühl der Menschen. Pläne für die Zukunft zu schmieden, sei ihnen nicht möglich. “Was hier und jetzt mit ihnen passiert, ist alles, was zählt, nur die Menschen und die Dinge, die morgen früh noch bei ihnen sein werden. Wenn sie überleben, wenn sie aufwachen.”
Der 50-Jährige wurde in Tegernsee geboren und studierte Fotografie in Pamplona sowie Geschichte in München. Seit 2010 arbeitet er als selbstständiger Fotograf. Seit 2012 ist er Mitglied im N-Ost Nachrichtennetzwerk für Osteuropa. Mehrfach wurde er beim Wettbewerb um das Pressefoto des Jahres in Bayern ausgezeichnet. Bachmeier lebt und arbeitet in München und Madrid.