Die Fotografin Anja Schlamann ist mit besonderen Reisefotos aus aller Welt zu Gast in Köln. Von Sonntag bis 24. November sind in den Räumen der Horbach Stiftung Bilder von Ladentischen und Verkaufsständen aus 90 Ländern zu sehen, die Schlamann auf ihren Reisen seit 2004 dokumentierte, wie die Veranstalter am Dienstag ankündigten. Dabei stehe vor den unterschiedlichen Ausstattungen, Hintergründen und Orten im Freien oder in Geschäftsräumen der Ladentisch als universelle Schnittstelle für Angebote und Nachfrage im Mittelpunkt.
Zu sehen sind Bilder etwa aus Syrien, Kuba, Spanien, Marokko, Sri Lanka, Tansania, Peru und Bolivien. Akkurat angeordnete Präsentationen von Gewürzen und Delikatessen, spontan abgelegte Grundnahrungsmittel oder Ersatzteile: Die Tische trügen die Verantwortung für das tägliche (Über-)Leben sowie für den kulturellen Mehrwert, erklärten die Kuratoren.
Über Jahre habe Schlamann eine umfangreiche ethnografisch-soziologische Dokumentation zusammengetragen. Erstmals werden aus dieser Sammlung 90 Arbeiten in einer Ausstellung zu sehen sein, wie die Horbach Stiftung ankündigte. Einige Aufnahmen aus der Serie seien vom völkerkundlichen Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln angekauft worden. Vier Aufnahmen aus Syrien wurden den Angaben nach beim Europäischen Architekturfotografie-Preis 2005 ausgezeichnet.