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Forschungsprojekt: Roboter unterstützt psychisch Kranke

Telepräsenzroboter können die Versorgung von Menschen im betreuten Wohnen laut Forschungsergebnissen verbessern. Das Projekt „TeilhabeAssistenz – Digitale Lösungen für betreute Wohnformen“ habe untersucht, welches Potenzial die Digitalisierung in der Betreuung von Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen habe, teilte die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) am Dienstag in Frankfurt am Main mit.

Das gemeinsame Projekt des Forschungszentrums Future Aging der Frankfurt UAS und Partnern aus der Praxis habe gezeigt, dass mithilfe des Telepräsenzroboters „Temi“ die Selbstständigkeit und digitale Kompetenz gefördert werden kann, heißt es in der Mitteilung. Digitale Teilhabe sei ein essenzieller Schlüssel zur Inklusion und Selbstbestimmung für alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Herausforderungen, sagte Susanne Rägle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung, Transfer der Frankfurt UAS. Die Arbeit der Forschungsgruppe zeige, wie die Lebensqualität von psychisch kranken Menschen „signifikant verbessert“ werden könne.

Der Roboter hat den Angaben zufolge während der Projektlaufzeit Menschen, die in eigenen Wohnungen leben und ambulant von Fachkräften unterstützt werden, an Termine erinnert und bei Bedarf Rätsel, Koch-, Musik-, Sport- oder Entspannungsvideos abgespielt. Ein Nutzer beschrieb ihn als seinen Assistenten. Die Fachkräfte konnten zudem mithilfe des Roboters und der Videotelefonie Kontakt zu ihren Klienten aufnehmen. Dies habe sie bei der Krisenbewältigung unterstützt.

In einem Wohnverbund mit 15 Personen habe ein Roboter an die Einnahme der Medikamente sowie an Mahlzeiten und Gruppentreffen erinnert. Zu den angebotenen Unterhaltungselementen gehörten demnach Musik oder Anwendungen, mit denen Nutzer Sprachen lernen können.

Zu Projektbeginn 2021 hätten Menschen mit psychischen Erkrankungen, Fachkräfte, Softwareentwickler und weitere Experten über konkrete Anwendungsmöglichkeiten beraten und entschieden. Ziel sei es laut Frankfurt UAS gewesen, eine hohe Akzeptanz für die künftige Roboternutzung zu erreichen.