Dokumente in Archiven sind mitunter stark beschädigt und kaum noch nutzbar. Anhand eines wichtigen Bestandes aus der NS-Zeit will das Bundesarchiv nun mit Partnern testen, wie sich das ändern lässt.
Schlecht erhaltene Unterlagen zur von den Nazis eingerichteten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland sollen restauriert und zugänglich gemacht werden. Dazu haben das Bundesarchiv, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar und der Studiengang “Konservierungs- und Restaurierungswissenschaft” der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen ein Pilotprojekt gestartet, wie die Institutionen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Ziel sei es auch, die Unterlagen für künftige Generationen zu erhalten.
Die Nationalsozialisten machten 1939 alle Menschen in Deutschland, die als Juden galten, zwangsweise zu Mitgliedern der sogenannten Reichsvereinigung. Diese diente zur Kontrolle und als Instrument, um Vermögen beschlagnahmen zu können. Ab 1941 nutzte die Gestapo die Mitgliederkarteien für Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslager. Bis zu diesem Jahr konnte die Reichsvereinigung aber auch Juden bei der Flucht aus Deutschland unterstützen.