Der Fahrradverband ADFC hat rund drei Milliarden Euro Investitionen für ein landesweites Radwegenetz in Brandenburg gefordert. Unter Beteiligung von mehr als 100 Menschen sei jetzt ein gut 7.000 Kilometer umfassendes lückenloses Routennetz für das Bundesland konzipiert worden, teilte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Montag in Potsdam mit. Dafür seien über 15 Jahre hinweg jährliche Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro nötig. Das Netz könne alle Ober- und Mittelzentren Brandenburgs verbinden.
Die erforderlichen Mittel entsprächen etwa dem Fünffachen dessen, was aktuell für den Radverkehr im Landeshaushalt eingeplant sei, hieß es. Die Landesregierung habe in ihrer Radverkehrsstrategie 2030 ein Radnetz für Brandenburg angekündigt. Der Fahrradclub gehe nun mit seinem Vorschlag voran. Ziel sei, dass jeder Mensch „überall in Brandenburg sicher, komfortabel und durchgängig mit dem Rad zum nächsten Supermarkt, zur Schule oder zum Bürgeramt fahren“ kann.
Der ADFC forderte zugleich, ein „Landeskompetenzzentrum Fuß- und Radverkehr“ einzurichten. Derzeit gibt es den Angaben zufolge an den mehr als 12.000 Kilometern Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Brandenburg nur rund 2.000 Kilometer Radwege. Mit dem bisherigen Ausbautempo und der aktuellen Förderquote würden mehr als 250 Jahre benötigt, um Bedingungen wie in den Niederlanden zu erreichen, kritisierte der Fahrradclub.
Der ADFC ist nach eigenen Angaben mit mehr als 220.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung von Radfahrerinnen und Radfahrern weltweit. In Brandenburg hat der ADFC rund 3.900 Mitglieder.