Der Berliner Flüchtlingsrat kritisiert die in Berlin entstehenden Schulen speziell für Flüchtlingskinder in der Nähe der Unterkünfte. „Lagerschulen führen zu Segregation und Ausgrenzung und stellen somit ein massives Integrationshemmnis für geflüchtete Kinder dar“, erklärte Sina Stach vom Flüchtlingsrat am Sonntag in Berlin. Der Flüchtlingsrat fordert vom Senat Alternativen und schlägt eine „Schichtbeschulung“ mit Unterricht am Nachmittag vor.
Viele Grundschulen hätten für jede Klasse einen Hort- und einen Schulraum. Ein Raum stehe damit die Hälfte des Tages leer, erklärte der Flüchtlingsrat. Stach sagte, Schule sei nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch der Begegnung und des Miteinanders. Gerade für geflüchtete Kinder gehe es darum, dem tristen und nicht kindgerechten Alltag in den Unterkünften zu entkommen und Kontakt zu Gleichaltrigen außerhalb der Unterkunft aufzubauen.
Wegen des Platzmangels an Berliner Schulen und der gestiegenen Zahl von Flüchtlingskindern hat sich der Berliner Senat entschieden, zentrale Schulen an den Flüchtlingsunterkünften zu schaffen. Mitte Februar hat die Schule am Ukraine-Ankunftszentrum in Tegel ihren Betrieb aufgenommen. Dort sollen nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung bis zu 300 geflüchtete Kinder beschult werden. Auch in Tempelhof ist solch ein sogenanntes zentrales Beschulungsangebot geplant.