Der Deutsche Caritasverband kritisiert, dass kirchliche Wohlfahrtsverbände bei Beratungen über die Flüchtlingsunterbringung nicht berücksichtigt seien. Hilfswerke wie Caritas und die evangelische Diakonie hätten Erfahrung in der Unterbringung und Beratung von Geflüchteten und seien mit haupt- und ehrenamtlichen Helfern ein wichtiger gesellschaftlicher Ansprechpartner für das Thema, erklärte der Verband auf Twitter.
Übermorgen findet der #Flüchtlingsgipfel statt. Bei diesem wichtigen Thema braucht Deutschland die freiwillig und beruflich Engagierten von Caritas, #Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände. 1/6
— Caritas Deutschland (@Caritas_web) February 14, 2023
Die Caritas sei deswegen verwundert, warum sie nicht zum Flüchtlingsgipfel der Bundesregierung am Donnerstag eingeladen sei.
Caritas: Flucht und Migration werden uns dauerhaft begleiten
Bei der Versorgung von Flüchtlingen dürfe im Krisenmodus gearbeitet werden, betonte der Verband. Aktuell gelte es vor allem, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, Erdbebenopfer aus Syrien und der Türkei sowie Geflüchtete aus Afghanistan unterzubringen. “Aber Flucht und Migration werden uns dauerhaft begleiten.” Für die ankommenden Menschen, darunter auch viele Kinder mit traumatischen Erfahrungen, müssten Anlaufstellen und Beratungsangebote geschaffen werden. Dafür stehe die Caritas bereit.
Flüchtlingsgipfel: Diakonie äußert sich ähnlich
Der Verband wolle seine “Erfahrung für eine nachhaltige Lösung einbringen”, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Im Jahr 2015 sei es “das Erfolgsrezept von Angela Merkel” gewesen, Herausforderungen gemeinsam mit Hilfswerken anzugehen. “Offensichtlich wurde das schnell vergessen”, so Lilie.