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Fall Lorenz A.: Schüsse laut “Spiegel” aus nächster Nähe

Im Fall des durch Polizeischüsse getöteten Lorenz A. in Oldenburg fielen die Schüsse laut dem Magazin „Der Spiegel“ „offenbar aus nächster Nähe“. Das Magazin verweist in einer Vorab-Meldung vom Freitag auf „Kreise, die mit dem Fall befasst sind“. Die Rede sei von weniger als vier Metern.

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hatte am Donnerstag mitgeteilt, die Ermittlungen schritten voran. Allen Verfahrensbeteiligten seien die Akten zur Einsicht übersandt worden, um zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen Stellung zu nehmen. Ein durch die Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes Sachverständigen-Gutachten sowie eine 3D-Rekonstruktion des Tatortes durch das Landeskriminalamt stehen den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge noch aus.

Der Fall Lorenz A. hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Der 21-Jährige starb am 20. April laut Obduktionsergebnis durch drei Polizeikugeln, die ihn in den Rücken trafen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll er zuvor Reizgas in Richtung von Polizeibeamten gesprüht haben und dann „an ihnen vorbei“ gelaufen sein.

Im Zentrum steht dabei die Frage nach möglichem Rassismus bei der Polizei, weil der Getötete schwarz war. Gegen den 27-jährigen Schützen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Totschlag. Er wurde vom Dienst suspendiert.