Nach bestätigten Infektionsfällen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei fünf verendeten Wildschweinen im Kreis Olpe bittet das Land NRW den Landesjagdverband um Mithilfe. Jägerinnen und Jäger sollten in ihren Jagdbezirken bei erlegten Wildschweinen eine Blut- beziehungsweise bei tot aufgefundenen Tieren eine Tupferprobe entnehmen, teilte das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Mittwochabend in Düsseldorf mit. Die Kreise und kreisfreien Städte stellten das Material dafür zur Verfügung und nehmen die Proben an. Dieses Monitoring diene der erhöhten ASP-Überwachung der Schwarzwildpopulation in Nordrhein-Westfalen, hieß es. Das Land übernehme die Kosten für entsprechende Testungen.
Der Jägerinnen und Jäger leisteten wichtige Präventionsarbeit gegen die ASP bei der Bejagung von Wildschweinen, betonte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU). Zur Eindämmung der gefährlichen Viruserkrankung, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt, rief sie die Jagdvereine dazu auf: „Bitte beteiligen Sie sich an unserem ASP-Monitoring. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam diese hoch ansteckende Tierseuche bekämpfen.“
In Nordrhein-Westfalen ist die Bejagung des Schwarzwildes zum Schutz vor der ASP ganzjährig erlaubt. Aktuell ausgenommen ist die Bejagung von Wild innerhalb der ASP-infizierten Zone, die die Kreise Olpe, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein per Allgemeinverfügung am 17. Juni erlassen hatten. Dort gelten bis auf Weiteres bestimmte Schutzmaßnahmen. So dürfen Spaziergänger die ausgewiesenen Wege nicht verlassen, Hunde müssen an der Leine geführt werden.
Die ASP ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die ursprünglich auf Afrika begrenzt war. In Deutschland wurde sie den Angaben nach erstmals September 2020 in Brandenburg bei einem Wildschwein festgestellt. Vor einem Jahr war die Infektion erstmalig bei einem Wildschwein in Hessen nachgewiesen worden und hat sich seither auch
im Länderdreieck zwischen Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg in der Wildschweinpopulation ausgebreitet. Für Schweine verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus meist tödlich.