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Fachleute raten von batteriebetriebenen LED-Grablichtern ab

Zum nahenden Gedenkmonat November empfehlen Fachleute bei Grablichtern die klassische Kerze. LED-Grablichter hingegen seien problematisch – sowohl bei der Herstellung als auch bei der Entsorgung.

Fachleute raten bei Grablichtern aus Umweltgründen zur klassischen Kerze
Fachleute raten bei Grablichtern aus Umweltgründen zur klassischen KerzeImago / MiS

Lieber klassisches statt batteriebetriebenes LED-Grablicht – dazu raten Fachleute zum nahenden Gedenkmonat November. Das bekannte rote Grablicht mit Kerze und Kunststoffummantelung schneidet im Vergleich mit anderen Lichtquellen am besten ab, wie das Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur in Unna mitteilte. Entscheidend ist laut Verbraucherzentrale NRW, dass der entstehende Plastikmüll richtig entsorgt werde – dann lasse er sich leicht recyceln.

Kerzen generell besser als LED-Licht

Angeboten werden inzwischen auch Grabkerzen aus rotem Glas, in die immer wieder neue Kerzen eingesetzt werden können. Mancherorts gibt es zudem ökologische Grablichter, so in der Pfarrei Sankt Peter und Paul in Velen (Münsterland). Auf mehreren Friedhöfen werden dort Kerzen aus Rapswachs in Gläsern verkauft; andere Gemeinden haben sich der Idee angeschlossen, wie das Portal kirche-und-leben.de im Sommer berichtete.

Dagegen seien handelsübliche Kerzen aus pflanzlichen Stoffen nicht unbedingt besser als solche aus Paraffin, erklärt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW: “Sie stammen meist aus dem globalen Süden und werden zum Beispiel aus Palmöl gewonnen.” Auch Bienenwachs sei in der Herstellung aufwendig.

LED-Grablichter sind größeres Umweltproblem

Von batteriebetriebenen LED-Grablichtern rät der Experte komplett ab. Sie seien umweltschädlich, denn für ihre Produktion müssten Erze im globalen Süden abgebaut werden; die Herstellung sei energieintensiv und die Entsorgung problematisch. Solarbetriebene LED-Grablichter seien deutlich umweltschonender. Batterien würden jedoch vielfach vor dem Wegwerfen nicht entfernt, ergänzt Kuratoriums-Geschäftsführer Tobias Pehle. Auch gehörten Akkus und Batterien nicht in Restmüll-Abfalleimer auf Friedhöfen.

Müllvermeidung auf Friedhöfen sei ein wichtiges Thema, weil die Gedenkorte auch Naturräume seien. “LED ist grundsätzlich positiv besetzt, spart im Haushalt im Vergleich zu Glühbirnen eine Menge Energie”, erklärt Pehle. “Dass es bei Grablichtern anders aussieht, ist noch nicht in den Köpfen verankert.” Umgekehrt sei es eine gute Nachricht, dass klassische Grablichter unter Umweltaspekten durchaus zu empfehlen seien.