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Extremismus-Vorwürfe: Ministerium erwägt Änderung der Imam-Ausbildung

Wegen Extremismus-Vorwürfen gegen einen Berliner Imam erwägt das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), die Lehrpläne und die Zugangsvoraussetzungen des von ihm geförderten Islamkollegs Deutschland (IKD) mit Sitz in Osnabrück zu überarbeiten. Damit reagierte es am Freitag auf den Auftritt eines IKD-Absolventen bei einem EM-Spiel, bei dem er ein T-Shirt mit Bezug auf die türkisch-rechtsextremen Grauen Wölfe getragen hatte.

Die Ausbildungsgänge des IKD seien ein Modellprojekt, das vom Bundesinnenministerium und vom MWK finanziert werde, teilte ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums auf epd-Anfrage mit. Beide Ministerien würden zusammen mit dem Islamkolleg „in einem nächsten Projekttreffen erörtern, ob der Auswahlprozess der Kollegiatinnen und Kollegiaten und das Curriculum anzupassen oder zu erweitern sind“.

„Nationalistisches, rechtsextremistisches und antisemitisches Gedankengut, wie es nach Einschätzung des Bundesverfassungsschutzes die Ideologie der ‘Grauen Wölfe’ prägt, ist in jeder Form inakzeptabel“, teilte der Sprecher weiter mit. „Entsprechende Hinweise nehmen wir sehr ernst.“