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Expertin: Friedensbegriff von AfD und BSW ist “leer”

“Vision für einen Friedhof Ukraine”: Die Friedensforscherin Nicole Deitelhoff findet, dass AfD und BSW einen defizitären Friedensbegriff verwenden. Das Thema Friede werde ihnen von den anderen Parteien überlassen.

Die Friedens-Expertin Nicole Deitelhoff wirft den Parteien AfD und BSW einen “leeren” Friedensbegriff vor. Das Ende von Waffenlieferungen und Sanktionen, was Politiker dieser Parteien forderten, sei “keine Vision für Frieden in der Ukraine, sondern für einen Friedhof Ukraine”, schreibt die Leiterin des Peace Research Institute Frankfurt in einem Beitrag für den Berliner “Tagesspiegel” (Montag).

“Frieden ist für sie nicht mehr als das Einstellen der Kampfhandlungen, egal unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen”, so Deitelhoff weiter. Insofern sei der Friedensbegriff von AfD und BSW sogar weniger als ein “negativer” Friede, der eintrete, wenn die Konfliktursache nicht beseitigt, aber die Gewalt beendet und die Parteien zu Verhandlungslösungen bereit seien.

Deitelhoff hält fest, dass die Parteien, welche die Ukraine unterstützen, “einen weiten Bogen um den Friedensbegriff machen” und sich auf Waffenlieferungen fokussieren. Dabei überlasse man AfD und BSW den Friedensbegriff. Wenn die Ukraine verliere, so die Wissenschaftlerin, sei der Frieden aber auch in Deutschland “akut gefährdet”.

Das Peace Research Institute ist ein Forschungsinstitut für Friedens- und Konfliktforschung, das eigenen Angaben nach die Ursachen internationaler und innerstaatlicher Konflikte analysiert und nach Wegen sucht, sie zu lösen. Sein Sitz ist in Frankfurt, es gibt auch ein Büro in Berlin.