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Experte kritisiert Strategiepapier aus dem Auswärtigen Amt

Das Auswärtige Amt stellt seine humanitäre Hilfe neu auf. Aus Sicht eines Experten fehlt jedoch ein klarer Fokus.

Die neue Strategie der deutschen humanitären Hilfe setzt aus Sicht des Centre for Humanitarian Action zu wenig klare Schwerpunkte. “Es ist schmerzvoll Prioritäten zu setzen, aber es wäre gut gewesen, sich auf drei bis vier Schwerpunkte zu fokussieren”, sagte der Direktor der Denkfabrik, Ralf Südhoff, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zwar gebe die am Donnerstag vorgestellte Strategie drei Schwerpunkte vor, aber führe zu viele Unterpunkte aus.

“Wir hätten eine Realitätscheck begrüßt, also eine wirkliche Analyse, was die deutsche humanitäre Hilfe leisten will und leisten kann”, so Südhoff weiter. Deutschland habe zum Beispiel gar nicht die Strukturen in den Botschaften, die anderen Ländern wie Großbritannien im Bereich humanitäre Hilfe zur Verfügung stünden. Eigene Prioritäten müsse man aber auch mit Personal und Mitteln unterfüttern können.

“Unter anderem könnte Deutschland sich auf die Stärkung der lokalen Hilfe fokussieren und hier gezielt Ressourcen, Personal, politischen Willen investieren”, führte Südhoff aus. Hier wären die Netzwerke kirchlicher Partner durchaus interessante Ansprechpartner.