Deutschland muss sich nach Experteneinschätzung besser gegen Desinformationskampagnen vor allem aus Russland wappnen. Versuche der Beeinflussung der öffentlichen Meinung und von Desinformation würden in der deutschen Politik bislang nicht ernst genug genommen, sagte der frühere Nato-Geheimdienstkoordinator Arndt Freytag von Loringhoven dem Berliner Tagesspiegel. Um gegenzusteuern, müsse nach dem Vorbild Frankreichs und Schwedens eine „schlagkräftige Bundesagentur zur Bekämpfung von Desinformation“ gegründet werden.
Mehr politischen Mut gegenüber Russland zeigen
Dort sollten alle zuständigen Behörden an einem Tisch sitzen und ihre Handlungen koordinieren, sagte Loringhoven. Außerdem sollte Deutschland „mehr politischen Mut zeigen und nicht davor zurückschrecken, Russland als Urheber solcher Angriffe zu benennen, wenn wir konkrete Hinweise haben“. Wichtig sei auch, in den Schulen möglichst frühzeitig einen kritischen Umgang mit sozialen Medien und KI (Künstlicher Intelligenz) zu lehren. Digitale Plattformen müssten zudem dazu gebracht werden, „russische Manipulationen zu stoppen“.