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Ex-Bundespräsidentenkandidat: Brillen gratis für alle Menschen

Bessere Gesundheitschancen und eine gute medizinische Versorgung für alle Menschen fordert der Mediziner und Ex-Bundespräsidentenkandidat Gerhard Trabert. Dass Arme früher sterben, dürfe nicht sein.

Nach Vorstellungen des Vereins “Armut und Gesundheit in Deutschland” sollten alle Menschen eine kostenfreie Brille erhalten können. Darüber hinaus sei die Einführung einer “Bürger-Krankenversicherung” erforderlich, teilte der Verein am Dienstagabend in Mainz mit. “Es ist inakzeptabel, dass Menschen in Deutschland früher sterben müssen, nur weil sie weniger Geld haben als Wohlhabende”, sagte der frühere Kandidat für das Bundespräsidentenamt und Vereinsvorsitzende Gerhard Trabert.

Der Mediziner, der 2022 als parteiloser Kandidat bei der Wahl zum Bundespräsidenten gegen Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier unterlag, äußerte sich mit Blick auf den Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut am Donnerstag. Ziel sei eine gerechte und gleichwertige Gesundheitsversorgung für alle Menschen, die in Deutschland leben. Dafür seien unter anderem die Abschaffung von Rezeptgebühren und Eigenbeteiligungen sowie ein Stopp der Schließungen von Krankenhäusern notwendig. Deutschland bräuchte zudem Ausbildungsinitiativen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie mehr Studienplätze in der Medizin.

Auch mögliche weitere Privatisierungen im Gesundheitssektor lehnte Trabert ab. Von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte er sich enttäuscht und sprach von einer beunruhigenden Ignoranz gegenüber den Folgen der Armut für die Gesundheit der Bevölkerung. “Seine großspurigen Ankündigungen zur Einführung niedrigschwelliger Gesundheitsläden, die die Versorgung von Armutsbetroffenen verbessern sollten, haben sich wohl in Luft aufgelöst.”