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Evangelische Frauen erinnern an NS-Widerstandskämpferin

BERLIN – Anlässlich des 125. Geburtstages der evangelischen NS-Widerstandskämpferin Elisabeth Schmitz haben die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) eine Gedenktafel an ihrem Wohnort in der Berliner Auguststraße 82 angebracht. Der Dachverband der Frauen in der Evangelischen Kirche möchte mit der Tafel das Andenken an Elisabeth Schmitz wachhalten, die ab 1933 versuchte, die evangelische Kirche – insbesondere den Theologen Karl Barth und die Bekennende Kirche – zur Solidarität mit dem jüdischen Volk zu bewegen. Ihre Denkschrift von 1935/36 „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ gilt als das bedeutendste evangelische Dokument des Protests gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung. Die protestantische Studienrätin gewährte jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in den Jahren der Verfolgungen Schutz und Unterstützung.
„Elisabeth Schmitz war eine der mutigsten Frauen in der evangelischen Kirche“, begründet EFiD-Vorsitzende Susanne Kahl-Passoth das Engagement für die NS-Widerstandskämpferin. „Wir erleben heute politische Veränderungen, die uns nicht nur mit Blick auf den wachsenden Antisemitismus große Sorge bereiten. Da wird es noch einmal wichtiger, sich mutige Vorbilder des Widerstandes gegen die Judenverfolgung im Nationalsozialismus in Erinnerung zu rufen.“
„Die Kirche darf nie wieder wegschauen“, mahnt auch die stellvertretende Vorsitzende der Kirchenfrauen, Angelika Weigt-Blätgen. „Wir Christinnen und Christen haben die Pflicht, wach und wehrhaft zu bleiben, wenn Menschen jüdischen Glaubens diskriminiert, ausgegrenzt und verfolgt werden. Elisabeth Schmitz hat hierfür Vorbildfunktion, an der wir uns, gerade auch als Frauen, orientieren können“, so die leitende Theologin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. UK

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