Die EU richtet eine humanitäre Luftbrücke ein, um die Bevölkerung des Gaza-Streifens mit Hilfsgütern zu versorgen. Die ersten beiden Flüge sollen noch diese Woche in Ägypten landen, wie die EU-Kommission am Montagabend in Brüssel mitteilte. Geliefert werden demnach Notunterkünfte, Medikamente und Hygienesets. Auch Treibstoff, Wasser, Lebensmittel und Medikamente müssten den Menschen zugänglich gemacht werden, forderte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic. Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen müsse dafür geöffnet werden.
Lenarcic verwies auf das humanitäre Völkerrecht, nach dem die Kriegsparteien verpflichtet seien, die Zivilbevölkerung zu schützen und den Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Hilfskräfte vor Ort müssten in der Lage sein, ihre Arbeit zu machen, während ihre Sicherheit gewährleistet sei, betonte er. Der Terrorangriff der Hamas habe zu der katastrophalen humanitären Lage geführt, teilte die EU mit. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Wochenende bereits angekündigt, die humanitäre Hilfe der EU für die Palästinensergebiete auf mehr als 75 Millionen Euro zu erhöhen.
Vor mehr als einer Woche hatte die Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen. Dabei tötete sie Hunderte Zivilisten. Israel reagierte mit dem Beschuss Gazas und der Abriegelung des Gebietes, in dem rund 2,3 Millionen Menschen leben.