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EU-Grenzschutz: Illegale Migration um fast ein Viertel gesunken

Seit Jahresbeginn verzeichnete Frontex 80.000 illegale Einreiseversuche – deutlich weniger als im Vorjahr. Die Migrationsrouten verlagern sich nach Westafrika und Osteuropa.

Die Zahl irregulärer Grenzübertritte in die EU ist in den ersten fünf Monaten des Jahres um fast ein Viertel zurückgegangen. Das teilte die europäische Grenzschutzbehörde Frontex auf Grundlage vorläufiger Daten am Freitag mit. Demnach wurden bis Ende Mai 80.000 Einreiseversuche registriert, 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders starke Rückgänge verzeichneten die früheren Hauptmigrationsrouten im zentralen Mittelmeer und im Westbalkan.

Über das Mittelmeer nach Italien und Malta versuchten laut Erfassung durch die Grenzschützer 21.330 Personen zu gelangen, 58 Prozent weniger als von Januar bis Mai 2023. Auf der Westbalkanroute sanken die illegalen Einreisen um 71 Prozent auf rund 8.940.

Hingegen erlebten die anderen Migrationsrouten Anstiege, allen voran der Seeweg zu den Kanaren vor der westafrikanischen Küste, wo sich die Zahl der Einreiseversuche auf 17.980 vervierfachte. Die meisten Migranten suchten über das östliche Mittelmeer einen Weg in die EU; bis Ende Mai waren es rund 21.770, doppelt so viele wie im Vorjahr.

Auch die östliche Landgrenze der EU von Rumänien bis ins Baltikum sah eine Verdoppelung auf jetzt 4.450; verantwortlich für den Zuwachs waren laut Frontex vor allem Übertritte von Belarus aus.

Die Überfahrt über das Meer sei für Menschen, die irregulär migrieren, nach wie vor mit Gefahren verbunden, betonte Frontex. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wurden seit Jahresbeginn 923 Personen im Mittelmeer als vermisst gemeldet. Die meisten waren Richtung Italien und Malta unterwegs.