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Ethiker: KI hat keine Selbstzweifel – da braucht es den Mensch

KI ist engstirnig – für Ethiker Andreas Lob-Hüdepohl hat Künstliche Intelligenz ein großes Manko: Sie geht nicht auf Gegenargumente ein.

Fehlender Selbstzweifel ist laut des Ethikers Andreas Lob-Hüdepohl eine Gefahr bei unkontrollierter Anwendung von Künstlicher Intelligenz. “Um Gegenargumente zu gewichten und abzuwägen, braucht es die menschliche Vernunft”, sagte der katholische Theologe und Sozialethiker am Freitag bei einer Fachtagung in München.

In der Debatte um den Nutzung von KI sei der Unterschied zwischen Künstlicher Intelligenz und menschlicher Vernunft vorab klar zu definieren. “Die Differenzierung ist wichtig, um die Potenziale der KI zu entdecken”, betonte das Mitglied des Deutschen Ethikrates. Er warnte zugleich vor vermenschlichenden Formulierungen beim Thema KI.

ChatGPT und andere Anwendung bergen laut Lob-Hüdepohl für den Menschen auch die Gefahr eines Kompetenzverlustes, weil der Nutzer sich auf die Aussagen der KI komplett verlassen könnte. “Wir müssen Strategien entwickeln, wie die Gesellschaft eine KI-Kompetenz erlangen kann”, so der Ethiker.

Lob-Hüdepohl äußerte sich in München auf einem Podium bei einer Tagung in der Katholischen Akademie in Bayern zu Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf die Kirchen.